Die DITF entwickelten gemeinsam mit der ESKUSA GmbH technische Textilien für die Landwirtschaft.
Damit Saatgut optimal aufgeht, kann man es vorher „verpacken“. Dabei entstehen kleine Kugeln, warum der Vorgang „Pillierung“ genannt wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Saatgut wird „griffiger“, alle Samen erhalten eine einheitliche Größe und ein einheitliches Gewicht und sehr kleine Sämereien bekommen mehr Volumen. Dadurch lässt sich das Saatgut besser mit Maschinen in den Boden setzen. Als Verpackung eignen sich textile Ummantelungen besonders gut, denn sie sind im Gegensatz zu Kunststoffen wie zum Beispiel PAV biologisch abbaubar. Anders als bei in Gelatinekapseln oder Alginat eingebetteten Sämereien lassen sich die textilen Saatgutverpackungen hervorragend funktionalisieren. Sie sind mit Nährstoffen für die aufgehenden Pflanzen ausgerüstet und Substanzen wie Aktivkohle schützen vor Schädlingen. Damit kommen Wirkstoffe direkt aufs Saatgut und müssen nicht großflächig auf die Erde gespritzt werden.
Als Material wurde nach umfangreichen Tests ein Baumwollvlies ausgewählt, dessen Textilstruktur schnell nachgibt, wenn der Keimling nach außen und an die Oberfläche drängt.
Die Herstellung dieser Multipillen war bisher in handelsüblichen Pilliermaschinen nicht standardisierbar, sie erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl und führt bei jeder Pilliercharge zu unterschiedlichen Samenzahlen innerhalb einer Pille. Nicht selten werden bei dem Prozess ganze Saatgutchargen unbrauchbar.