Elektrisch hochleitfähige Leiterbahnen

Lasersinterung von digital gedruckten Metalldispersionen

Die Entwicklung von textilen Produkten mit integrierter Elektronik bietet ein breit gefächertes Betätigungsfeld für KMUs. Mit neuen Funktionen und Einsatzmöglichkeiten bieten Smart Textiles aussichtsreiche Entwicklungs- und Absatzperspektiven für die textile Wirtschaft. Die elektrische Verbindung der elektronischen Komponenten wird noch weitgehend durch aufwendig integrierte, metallisierte Fasern oder Mikrokabel realisiert, da die Herstellung gedruckter, elektrisch leitfähiger Strukturen auf Textilien noch immer nicht zufriedenstellend gelöst ist. Bisher ist ein mehrfaches Bedrucken mit extrem teuren Silbertinten und anschließender thermischer Sinterung bei hohen Temperaturen erforderlich.

Im Rahmen eines vom Land BW geförderten Verbundprojektes wird nun ein neues Verfahren zur drucktechnischen Herstellung hochleitfähiger Strukturen für smarte Textilien von den Projektpartnern dp-solutions, GSB-Wahl, ilm Ulm und DITF Denkendorf entwickelt. Hierzu werden der Digitaldruck mit der Lasersinterung kombiniert und Tinten auf Basis preiswerter Metalle unter Verwendung leicht pyrolisierbarer Stabilisatoren entwickelt. Dadurch und durch die Entwicklung und Ausarbeitung geeigneter Applikations- und Sinterungsparameter als auch durch eine gezielt angepasste Warenvor- und Nachbehandlung können erstmals besonders niederohmige, elektrisch leitfähige Strukturen durch den Digitaldruck erzeugt und für die Herstellung smarter Textilien genutzt werden.

Die Innovation des Vorhabens ist in der neuartigen Kombination von Digitaldruck und Laserbehandlung und der Entwicklung leicht pyrolisierbarer Tinten zu sehen, wodurch sich das Digitaldruckverfahren erstmals wirtschaftlich für die Herstellung von smarten Textilien nutzen lässt. Im Ergebnis werden biegeschlaffe und hochleitfähige, dünne Metallschichten realisiert, die als niederohmige Leiterbahnen und für die elektrische Kontaktierung verwendet werden können.

REM-Aufnahme einer gedruckten und laser-behandelten Metalldispersion

IHR ANSPRECHPARTNER

    Dr. rer. nat. Frank Hermanutz

    Leiter Kompetenzzentrum Biopolymerwerkstoffe

    T +49 (0)711 93 40-140