ChatGPT – Verständnis, Potenziale und Risiken

Schulung und Sensibilisierung der Beschäftigten an den DITF

Die aktuelle Berichterstattung in den Medien präsentiert ChatGPT sehr ambivalent, vom Heilsbringer bis hin zum Weltuntergang verursacht durch KI. Zu kurz kommt in diesen Darstellungen zumeist eine Erläuterung der zugrundeliegenden Technologie und der daraus resultierenden Stärken und Schwächen. Genau hier setzte der Schulungs- und Sensibilisierungsvortrag der hausinternen Spezialisten aus den Bereichen IT und KI sowie dem Datenschutzbeauftragten der DITF an.

Zuerst erläuterte Dr. Heiko Matheis, der seit vielen Jahren als KI-Trainer für KMU aktiv ist, maschinelles Lernen in seinen unterschiedlichen Formen. Insbesondere verdeutlichte er, dass KI-Lösungen bereits in mehreren Forschungs- und Beratungsprojekten der DITF zum Einsatz kommen.

Er stellte anschaulich dar, dass ChatGPT auf dem mehrfach genutzten Modell des vortrainierten generativen Transformators (engl.: GPT) aufbaut und dieses um eine Benutzerschnittstelle erweitert, so dass ein fast menschlicher Dialog (Chat) zustande kommt. Dazu werden Techniken aus den KI-Felder Natural Language Processing (Sprachverarbeitung) und maschinelles Lernen vereint.

Guido Grau zeigte im Anschluss anhand konkreter Beispiele die Potenziale von ChatGPT auf. So kann das Werkzeug in vielen Bereich genutzt werden, um Routinetätigkeiten zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ob es darum geht, Standard- Mails zu beantworten oder das Grundgerüst für eine Agenda, eine Präsentation oder einen Social-Media-Post zu erstellen, in allen Fällen liefert ChatGPT sofort erste konkrete Ergebnistexte, auf denen der Anwender und die Anwenderin aufbauen können.

Allerdings ist es unabdingbar, generierte Texte auf ihre Korrektheit hin zu überprüfen. Von ChatGPT gelieferte vermeintliche Fakten können sich schnell als falsch und erfunden herausstellen. Denn die Stärke von KIModellen, mit Unsicherheiten zu arbeiten und diese eventuell auszugleichen, stellt hier ein Problem dar. Anschaulich machte dies Guido Grau durch eine Anfrage an ChatGPT mit Bitte um Unterstützung bei einer Literaturrecherche. Das Ergebnis waren täuschend echt aussehende Literaturstellen, von denen keine wirklich existierte. Auf weitere Risiken und Gefahren im Umgang mit ChatGPT wies der Datenschutzbeauftragte Carsten Linti hin. So machte er klar, dass aktuell viele gesetzliche Fragen noch nicht beantwortet sind. Eindringlich mahnte er, keinerlei personenbezogene Daten bei ChatGPT einzugeben. Auch sollten keinerlei Angaben zu Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen in die Kommunikation einfließen, denn sämtliche vom Anwender eingegebene Daten würden auf Server außerhalb der EU gespeichert, wie der ITSpezialist Ralph Stoltz erläuterte.

Das große Interesse der Beschäftigten und ihre Beteiligung in der anschließenden Diskussionsrunde machten deutlich, wie wichtig Veranstaltungen dieser Art sind. Mit diesem Vortrag knüpften die DITF nahtlos an die bereits zuvor bei den Partner-Einrichtungen AFBW und innBW durchgeführten Veranstaltungen ähnlicher Art an.

KI-generiertes Bild zu „AI works in a research institute” (www.photoleapp.com)

IHR ANSPRECHPARTNER

    Dipl.-Inform. Guido Grau

    Zentrum für Management Research

    T +49 (0)711 93 40-159